Herzlich Willkommen beim ersten Blogpost von Yapa IT!
Wir möchten an dieser Stelle in Zukunft regelmäßig Einblick in unsere Arbeit geben, in das, was uns antreibt und wie IT-Outsourcing anders und erfolgreich funktionieren kann.
Außer erfolgreichen IT-Projekten war es uns bei Yapa IT immer wichtig, einen möglichst positiven Impact in unseren Partnerländern zu erreichen; dazu zählen bei uns das Schaffen von Arbeitsplätzen und soziales Engagement.
Eine besondere Möglichkeit ist es dann, wenn wir in unseren Partnerländern ganz praktisch unsere eigenen Erfahrungen und Skills einbringen können, um so Knowhow und Ausbildung vor Ort zu stärken. Genau diese einmalige Chance hat sich für unseren Partner Naby Sow ergeben: die Regierung seines Heimatlandes Guinea lud ihn ein, auf der dreitägigen Konferenz Guinea Data Forum über sein großes Thema Datenplattformen zu sprechen und ein Bootcamp zu leiten. Er traf viele begeisterte Data Scientists, konnte aus seinen Erfahrungen in Deutschland berichten und einen Anstoß geben, das Thema Datenplattformen in Guinea größer zu machen. Außerdem konnte er noch einige Mitglieder der guineischen Regierung treffen und so auf politischer Ebene aktiv werden.
Kurz zu unserem Partner: Naby Sow ist Gründer und Data Platform Architect bei ARCLYTICS und Partner bei Yapa IT, wo er Teams aus Guinea und anderen afrikanischen Ländern in Data Platform-Projekte in Deutschland bringt und hier die Kunden betreut.
Wir haben Naby interviewt.
Yapa IT: Naby, diese Einladung war bestimmt eine große Auszeichnung für dich. Wie kamst du dazu?
Naby Sow: Der Kontakt zur Nonprofit-Organisation ONG GUINEE NUMERIQUE und zum United Nations Development Programme (UNDP) kam durch eine Kollegin aus Frankreich zustande. Sie hat mich den Organisatoren aus Guinea als Experten für Data Analytics empfohlen. Es fand zunächst online ein Austausch mit den Organisatoren und anderen Spezialisten statt. Dass ich für die Konferenz eingeladen wurde, bedeutet mir viel und ist eine große Wertschätzung. Auf der Konferenz habe ich dann zusammen mit Regierungsvertretern, Experten vor Ort und meiner französischen Kollegin Podiumsdiskussionen geführt und ein Bootcamp geleitet.
Yapa IT: Wer hat an der Konferenz teilgenommen? Welche Berufsgruppen und Vertreter waren es hauptsächlich?
Naby: Vor allem waren es Consultants und Developer aus der Data Branche und weitere guineische Unternehmer. Auch Regierungsvertreter und die Direktoren von zwei ortsansässigen Universitäten sowie viele Studierende waren dabei, was mich persönlich besonders gefreut hat!
Yapa IT: Wir wissen, dass du als Gründer und Geschäftsführer von Arclytics immer viel zu tun hast. Was hat dich persönlich motiviert, diese Reise trotzdem anzutreten?
Naby: Erstens bin ich in Guinea geboren und lebe seit über 20 Jahren in Deutschland. Hier habe ich mir viel Wissen angeeignet und unter anderem auch DAX-Unternehmen beraten. Nun habe ich die Möglichkeit, dieses Wissen und diese wertvollen Erfahrungen nach Guinea zu vermitteln.
Zweitens ist die Möglichkeit des IT-Outsourcings, das Yapa IT anbietet, ein Gewinn für alle Teilnehmer. Die kulturellen Übereinstimmungen zwischen Guinea und Deutschland sind überwältigend, kulturelle Barrieren gibt es fast nicht. Es gibt viele sehr begabte guineische Studenten, die nach Deutschland kommen. Im direkten Austausch konnte ich mir nun nochmal ein besseres Bild machen, wie hoch das Knowhow in Guinea ist.
Ich möchte den jungen Menschen Methoden und Technologien beibringen, um ihnen eine Perspektive zu ermöglichen. Dafür werde ich immer Zeit finden!
Yapa IT: Was würdest du unterm Strich sagen: Welchen Impact hatte deine Reise?
Naby: Unser Engagement hat einen riesigen Impact! Ich konnte feststellen, dass mein Wissen auf der Ebene der Digitalisierung in Guinea benötigt wird. Sowohl die Regierung, die Universitäten als auch die örtlichen Unternehmen wollen in diesem Bereich viel umsetzen, es fehlt bisher nur das Knowhow im Data-Bereich. Dieses Wissen bringe ich mit.
Die guineische Regierung hat festgestellt, dass Organisationen wie wir wichtig sind für die Zukunft ihres Landes. Der Austausch ist wichtig, da wir Ad Hoc-Antworten auf ihre Fragen haben. Wir sind eine wichtige Ressource, auf die sie und die Unternehmen zugreifen können. Ich bin sehr dankbar für diese Offenheit. Die Resonanz und das positive Feedback durch die Regierungsvertreter und die Universtäten zeigen die Bedeutung für Guinea.
Die jungen Menschen in Guinea sind super motiviert, haben aber kaum Zugang zu dem entsprechenden Wissen und der technische Infrastuktur. Wenn wir nun vor Ort Angebote im Bereich Data Engineering ermöglichen, hat diese Generation eine tolle Möglichkeit sich zu entwickeln und weiterzubilden.
Mit ARCLYTICS, Yapa IT und anderen Partnern möchte ich dieses Weiterbildungsangebot aufbauen, einen Ausbildungsplan oder ein Bootcamp anbieten, sodass guineische Developer innerhalb eines Jahres zum Data Engineer werden. Das ist mein Ziel.
Yapa IT: Welchen Eindruck hast du von den guineischen Entwicklern gewonnen?
Naby: Durch meine Reisen hatte ich schon in der Vergangenheit Kontakt zu guineischen Entwicklern. Sie sind sehr motiviert und haben sich durch die Zugriffsmöglichkeit auf das Internet stark weiterentwickelt. Das Wissen wird geradezu aufgesogen. Allerdings fehlen die Methoden und die Kultur der agilen Projektdurchführung. Die Studenten sind ebenfalls wissenshungrig und offen für Neues. Angebote in den Bereichen Python, DevOps, Cyber Security und Application Development gibt es an den Unis bereits. Doch im Bereich Data Analytics können noch nicht alle Rollen ausgefüllt werden, es fehlt zum Beispiel an Business Analysts und Data-Ingenieuren und Cloud-Entwicklern.
Yapa IT: Du selbst bietest bei Yapa IT Outsourcing mit Entwicklern aus Guinea an. Wie machst du, dass das erfolgreich gelingt?
Naby: Hauptsächlich, indem ich helfe, Wissen in diesem Bereich aufzubauen. Es ist wichtig, den Entwicklern auch Projektführung und -management beizubringen. Upscaling und Betreuung sind entscheidend. Ein Mentor zu sein und ein Team mit Wissen einzubringen ist wichtig. Ich habe einen hohen Qualitätsanspruch und dies stimmt mit der Mentalität vor Ort perfekt überein.
Yapa IT: Noch zum Schluss eine letzte Frage: Was hat dich auf deiner Reise am meisten beeindruckt?
Naby: Sehr vieles. Vor allem aber die Motivation der jungen Absolventen. Sie wollen alles lernen und bringen den Wunsch und die Bereitschaft mit, Tolles zu leisten. Nur fehlt es an der nötigen technischen Infrastruktur, z.B. dem Informatiker ein Laptop oder Zugriff auf die Cloud. Sowohl die Menschen als auch die Regierung und die Unternehmen sind sehr engagiert und technologieoffen, nur die Expertise fehlt noch. Genau hier wollen wir mithelfen.
Das war der erste Blogpost – in den nächsten Monaten möchten wir immer wieder zeigen, auf welche Art IT-Outsourcing gelingen kann. Bitte melden Sie sich gerne bei unserem Newsletter an, sodass Sie keinen Post verpassen.
Alle Fotos vom Guinea Data Forum.
Autoren: Martin Eichler und Christoph Hanser