Deutscher IT-Mittelstand und Offshoring

Wir geben an dieser Stelle regelmäßig Einblicke in unsere Arbeit, in das, was uns antreibt und wie IT-Outsourcing und IT-Offshoring anders und erfolgreich funktionieren kann. Unser heutiger Blogpost ist etwas anders, eher eine Art Bestandsaufnahme: Unser Yapa-Partner Christoph Hanser, selbst auch Geschäftsführer im IT-Mittelstand, spricht über seine Erfahrung, wie das Thema IT-Offshorings hierzulande angegangen wird.

Los geht’s:

Was denken Sie: Nutzt der deutsche IT-Mittelstand heute schon massiv Offshoring? Werden internationale Fachkräfte schon für die Softwareentwicklung eingesetzt, ob in Kundenprojekten oder der Produktentwicklung? Gehen wir Near- und Offshoring im IT-Mittelstand schon strategisch an?

Autor Christoph Hanser
Christoph Hanser

Aus meiner Erfahrung ein klares Nein. Und das trotz Fachkräftemangel-Rekord: „In Deutschland sind 149.000 IT Jobs unbesetzt“ (bitkom)

Viele IT-Firmen tun sich meiner Erfahrung nach schon damit schwer, den in Deutschland lebenden Menschen Jobchancen zu geben, deren Muttersprache nicht Deutsch ist oder deren Laufbahn Umwege innehatte. Und auch beim Sourcing aus dem Ausland wird, wenn überhaupt, eher den großen IT-Outsourcern aus den bekannten IT-Weltregionen vertraut, anstatt eigene IT-Teams im Ausland aufzubauen.

Als Geschäftsführer einer mittelständischen IT-Firma, der QUIBIQ Hamburg GmbH, habe ich zusammen mit meinem Team in den letzten Jahren eine Strategie für Offshoring entwickelt und ein klares Konzept entworfen, das einen Nearshore- und einen Farshore-Partner beinhaltet. Kunden wertschätzen dies in der Presales-Phase als „Skalierungsplus“ und nutzen es später im Projektgeschäft. Wir können unseren Kunden mehr Optionen aufzeigen, einen besseren Stundensatz anbieten, Skills skalieren und auch Ressourcen – ein echter Wettbewerbsvorteil.

Ich erinnere mich noch zu gut an das ungefilterte Feedback des IT-Leiters eines großen Unternehmens, der wörtlich über eine sehr gute, spezialisierte IT-Firma aussagte: „Ja, diese IT-Firma ist sehr gut, aber skalieren können die nicht.“ Und das war für ihn der Grund, weshalb er immer mehr Budget zu einem großen IT-Beratungshaus mit über 10.000 Mitarbeitern in Indien shiftete. Ein klassisches Problem guter deutscher IT-Firmen ohne überzeugende Offshoring-Strategie.

Ist die Lösung, sich an die großen IT-Offshorer und IT-Outsourcer zu hängen, wie es einige große (Beratungs-) Firmen vormachen? Lieber nicht, denn als erfolgsentscheidend haben sich bei uns im Unternehmen immer die Beziehungen herausgestellt, die wir zu unseren Dienstleistern haben – egal ob das hier in Deutschland ist oder bei unserem portugiesischen Nearshore-Partner oder unserem bolivianischen Farshore-Partner.

Es ist eben etwas ganz anderes, über Offshoring zu sprechen, wenn man die Kolleg*innen dort kennt, auf Augenhöhe zusammenarbeitet, ein wichtiger Partner ist, mitentscheiden darf – also offshore ein Team hat, das sich von den deutschen Teams nur davon unterscheidet, dass Englisch gesprochen wird, die Zeitzone anders ist und sie an einem anderen Standort arbeiten. Gefühl, Qualität und ja, auch Durchgriff, können die gleichen sein.

Werthaltig für den deutschen IT-Mittelstand ist deshalb eine langfristige Beziehung zu den Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten, der einfache Zugang, die niedrige Fluktuation, das agile Miteinander, die Aufmerksamkeit, die man sich gegenseitig schenken kann, um auch in schwierigen Projektsituationen gemeinsam gute Lösungen zu finden.

Genau DAS hat uns als Partner motiviert, Yapa IT als Offshoring-Plattform aufzubauen. Für unsere Kunden im IT-Mittelstand bauen wir belastbare Beziehungen auf, ermöglichen echte Teams im Ausland, langfristige Möglichkeiten und damit den Zugriff auf schlaue IT-Köpfe weltweit. Und damit genau den Wettbewerbsvorteil, den der deutsche IT-Mittelstand dringend braucht, um innovative Lösungen zu bauen. Und um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Wir sind auf Ihre Meinungen gespannt – schreiben Sie gerne an!
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Autor: Yapa-Partner Christoph Hanser

Fotos: Privat

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